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Glückwünsche an den YMCA Guangzhou zum 110. Jubiläum 

Offener Brief des GeneralsekretärS Michael Götz

Lieber Guo Yun (Generalsekretär des YMCA of Guangzhou),

Liebe Freunde und liebe Geschwister im YMCA Guangzhou,

 

vor zehn Jahren war China ein unbekanntes Land für mich. Ich wusste, dass dort viele Menschen leben, dass es eine große Geschichte hat und dass es sich in den letzten vierzig Jahren wirtschaftlich enorm entwickelt hat. Aber ich habe keinen Menschen aus China wirklich gekannt und wusste gar nicht dass es dort CVJM-Arbeit gibt.

Heute kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen, wie das gewesen ist. Denn heute habe ich durch euch so viele Freunde und Geschwister gefunden, dass wenn ich in den YMCA of Guangzhou komme, wie in meinen zweiten Heimatverein komme. Und das verdanke ich euch und eurer großen Gastfreundschaft und Liebe zu den Menschen, die tief verankert ist in der Liebe von Gott zu seiner Welt.

Ehrlich gesagt, war ich beim ersten Mal, wie ich 2011 nach Guangzhou gekommen bin, sehr aufgeregt. Ich wusste nicht was mich erwartet. Leider kann ich nur ganz wenige Worte Chinesisch und ich war mir nicht sicher, ob ich mich mit euch gut verständigen kann. Außerdem war mir die chinesische Kultur und wie man miteinander umgeht, noch sehr fremd.

Das ist heute alles anders dank euch, die ihr hauptamtlich oder ehrenamtlich im CVJM mitarbeitet. Eure Liebe zu den Menschen und Jesus Christus und die Bereitschaft, eurer Stadt zu dienen, beeindruckt mich bei jedem Besuch immer wieder tief aufs Neue. Da können wir als deutscher CVJM viel von euch lernen. Ihr schaut genau hin, welche Menschen in eurer Stadt Hilfe brauchen und dann setzt ihr alles für sie ein – seien es Kinder, Jugendliche, Familien in den verschiedenen Stadtteilen, Menschen mit Behinderungen, einsame alte Menschen oder Studenten, die über den CVJM die Chance haben, Kontakte zu jungen Erwachsenen in der ganzen Welt zu knüpfen.

Mit euren Programmen strahlt ihr eine Lebensfreude aus und tragt dazu bei, dass die Liebe Gottes sichtbar wird. Und das macht ihr nicht nur in eurer Stadt, sondern ihr seid auch Botschafter der Liebe in anderen Ländern, wo ihr euch mit einbringt und ganz praktisch helft. Das habe ich persönlich in Rumänien erleben können, wo ihr mit deutschen Jugendlichen zusammen Kindern helft, die wegen ihrer Herkunft als Roma unterdrückt werden und es schwer haben, ein normales Leben führen zu können. Ich weiß aber auch, dass ihr euch in Kambodscha engagiert und weiter nachdenkt, wo ihr euch weltweit mit jungen Erwachsenen einbringen können. Ich bin mir sicher, dass die Menschen in Rumänien und Kambodscha das nie vergessen werden.

 

Was mich auch sehr freut ist, dass ihr eng mit den Behörden bei euch vor Ort zusammenarbeitet. Fast jedes Jahr kommt ihr mit Verantwortlichen aus dem Religious Bureau nach Deutschland und ich bin beeindruckt, dass ihr von offizieller Seite so gut in eurer Arbeit unterstützt werdet. Dadurch hatten wir auch schon viele gute Begegnungen mit hohen Offiziellen aus Nürnberg und Bayern, um miteinander nachzudenken, wie unser Dienst für die Gesellschaft aussehen kann.

 

Ziel unserer Partnerschaft ist es vor allen Dingen, junge Menschen in beide Richtungen auszutauschen, damit sie mehr voneinander und der jeweils anderen Kultur kennenlernen können. Dies ist ein wichtiger Baustein für die eine friedliche Zukunft zwischen China und Europa, denn dort wo Menschen Freunde geworden sind, werden sie sich dafür einsetzen, dass auch die Länder in Harmonie miteinander leben. Zudem werden die jungen Erwachsenen inspiriert, sich zu überlegen, wie sie in ihrem Leben nicht nur an ihre eigene Karriere und ihr eigenes Leben denken, sondern sich in eine Gesellschaft einbringen, um soziale Verantwortung zu übernehmen. Hier staune ich immer wieder über den großen Fleiß eures YMCA-Staff und die vielen Ehrenamtlichen, die sich mit viel Einsatz und Liebe in ihre Aufgaben einbringen.

 

Besonders schön haben wir dies auch immer wieder sehr persönlich als Familie erlebt, wenn Praktikantinnen von euch bei uns über mehrere Wochen zuhause gelebt haben. Trotz sprachlicher und kultureller Unterschiede haben die Praktikantinnen immer sehr schnell zu unserer Familie dazu gehört und bis heute sind wir mit allen tief verbunden.

Bei allen Begegnungen sind auch immer wieder junge Menschen aus beiden Ländern zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gekommen, was uns natürlich besonders freut. Dazu haben vor allen Dingen auch die Besuche in euren lebendigen Gemeinden beigetragen, mit denen ihr in Guangzhou eng verbunden seid.

 

Nicht vergessen möchte ich euch, zu eurem 110. Geburtstag ein großes Dankeschön zu sagen. Mit welcher Gastfreundschaft und herzlichen Freundlichkeit ihr in den vergangenen acht Jahren über 250 Jugendliche und junge Erwachsene sowie 200 Mitarbeiter aus dem CVJM in Deutschland aufgenommen habt, das beeindruckt mich tief. Vor allen Dingen, weil ihr uns jedes Mal mit hinein nehmt, die Schönheit eures Landes und der Menschen zu entdecken, um gleichzeitig auch die Herausforderungen in einer so großen Stadt wie in Guangzhou anzunehmen und um das Zusammenleben der Menschen zu verbessern. So wurde das Motto unserer ersten großen Tour nach China „Youyi“ – Wirklichkeit. Denn ich habe gelernt, dass „Youyi“ tiefe vertraute Freundschaft bedeutet und die ist in den vergangenen Jahren entstanden.

 

Und dafür möchte ich euch allen danken und Gottes Segen für die nächsten 110 Jahre YMCA of Guangzhou wünschen.

 

Euer Michael Götz,

CVJM-Generalsekretär in Bayern