Aktuelles
NÄCHSTENLIEBE BEGINNT BEI DEN ARBEITSBEDINGUNGEN
Marc und Aron gründeten »Good-Natured«, als eine christliche Modemarke, die nicht
nur stylisch ist, sondern auch eine klare, christliche Botschaft tragen. Mit dem CVJM
Bayern entstand nun eine gemeinsame Kollektion zu ›100 Jahre Burg Wernfels‹.
Starten wir direkt am Anfang: Wie kam es zur Gründung von Good-Natured?
A: Marc und Ich haben uns in unserem Studium kennengelernt – sogar gleich am allerersten Tag. Marc trug einen Sweater mit der Aufschrift »WE WILL PROCLAIM« und ich war auf der Suche nach Christen in meinem neuen Umfeld, also sprach ich Marc an. Von diesem Tag an hat sich eine richtig tiefe Freundschaft entwickelt und wir durften eineinhalb Jahre später gemeinsam Good-Natured starten. Zum damaligen Zeitpunkt gab es nachhaltige christliche Kleidung einfach noch nicht in Deutschland und Gott hat uns da beiden einen Traum und eine Vision aufs Herz gelegt, die bis heute anhält.
M: Es ist schon spannend, dass wir uns quasi durch Kleidung kennengelernt haben. Ich (Marc) hatte damals sogar eine eigene Siebdruckmaschine – damit ging alles los. Die stand bei Aron im WG-Keller, dort haben wir unsere ersten Shirts selbst von Hand bedruckt. Uns war es wichtig, Pieces zu gestalten, die stylisch sind, aber gleichzeitig eine tiefere Message transportieren – ohne jemanden zu überrumpeln. Und für uns war klar: Diese Nächstenliebe darf nicht nur auf dem Shirt stehen, sondern muss auch bei der Produktion spürbar sein. Deshalb legen wir von Anfang an Wert auf faire und nachhaltige Herstellung und faire Preise für alle.
Ist Good-Natured ein Traum, den ihr als Jugendlicher schon hattet, oder lebt ihr jetzt ein ganz neues Abenteuer?
A: Wir hätten beide zu Beginn tatsächlich nie gedacht, dass wir unsere Arbeit bei Good-Natured mal hauptberuflich machen dürfen. Wir dachten immer, dass das nur so nebenher weitergehen wird und wir irgendwann einen Hauptjob haben und Good-Natured, wenn überhaupt, nebenbei machen können. Es ist für uns manchmal immer noch surreal, dass Gott das so sehr gesegnet hat – und wir sind mega dankbar, was Gott daraus gemacht hat. Deshalb können wir schon sagen, dass Gott uns einen großen Traum erfüllt hat. Wir haben aber beide auch schon in deutschen Großunternehmen gearbeitet und die Arbeit da sehr genossen. Ganz egal, wo man arbeitet, es ist wichtig, dass wir da Licht für unser Umfeld sind.
Gab es Momente, in denen ihr ans Aufgeben gedacht habt?
M: Die gab es auf jeden Fall. Eine Phase dafür war die Zeit, in der wir beide Vollzeit und zusätzlich noch an unterschiedlichen Orten in Deutschland gearbeitet haben. Das war logistisch und auch freundschaftlich echt herausfordernd.
A: Aber wir durften uns immer wieder daran erinnern, was Gott bereits getan hat und wir hatten das Gefühl, dass Gott noch nicht »fertig war« mit Good-Natured, daran haben wir festgehalten. Wir haben immer viel zusammen gebetet, haben viel Support von Freunden und Familie erlebt und wussten: es geht nicht um unsere Brand oder uns als Personen, sondern darum, dass die Leute Jesus kennenlernen.
Welche Bibelstelle begleitet euch besonders auf eurem Weg als Unternehmer?
M: Für mich ist es Sprüche 16,3: »Befiehl dem Herrn deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.« Ich finde, dass sie klar kommuniziert, dass wir alle Dinge an Gott abgeben dürfen – gerade wenn es auch mal herausfordernd wird.
A: Ich denke direkt an Matthäus 25, dem Gleichnis der anvertrauten Talente. Gott hat uns Talente und Mittel geschenkt hat, und es an uns liegt, wie wir diese einsetzen. Es geht darum treu im Kleinen zu sein und in die eigenen Talente zu investieren - zur Ehre Gottes.
Was würdet ihr anderen jungen Menschen raten, die ebenfalls mit einer Idee und ihrem Glauben etwas bewegen wollen?
M: Wenn Gott euch etwas aufs Herz gelegt – macht euch auf den Weg. Scheut euch nicht davor Fehler zu machen. Kleinkinder lernen das Laufen, wenn sie hinfallen und danach wieder aufstehen. Vertraut darauf, dass Gott Schritt für Schritt mitgeht.
A: Noch ein Tipp: Um zu prüfen, ob Gott euch eine Sache aufs Herz legt und es nicht nur der eigene Wunsch ist, schnappt euch Gottes Wort. So könnt ihr Gottes Herzschlag besser spüren
und seine Stimme besser hören.
Wie reagiert ihr auf das Argument: »Ich kann mir fair produzierte Mode nicht leisten«?
A: Wir denken, dass man nicht von Nächstenliebe sprechen und gleichzeitig ein Kleidungsstück unter unwürdigen Arbeitsbedingungen herstellen sollte. Für uns gehören Glaube und faire Produktion, faire Bezahlung, sowie nachhaltige Produkte untrennbar zusammen. Wir verstehen aber auch, wenn jemand sagt: »Ich kann mir das nicht leisten.« Dann empfehlen wir nachhaltig auf Zweitmärkten einzukaufen und gebrauchten Produkten eine neue Chance zu geben. Wir haben in unserem Onlineshop eine Second- Chance-Kategorie – das sind Teile mit kleinen Schönheitsfehlern, aber nachhaltig und fair produziert.
Wie nutzt ihr Social Media, auch als Brand, ohne euch selbst im ständigen Vergleich oder Leistungsdruck zu verlieren?
M: Wir nutzen Social Media, um unseren Glauben und das Evangelium zu teilen – das ist unser Herzschlag. Natürlich gibt es auch Momente, in denen man sieht, dass es bei anderen Fashion Brands auch richtig gut läuft. Die Frage ist, was man dann mit solchen Gedanken macht.
A: Wir lernen täglich immer mehr, damit gesund umzugehen – mal gelingt das besser, mal schlechter. Aber wir erinnern uns immer wieder daran, dass unsere Identität nicht an Followerzahlen hängt, sondern allein, ob wir dem Einen folgen – Jesus Christus.
Welche Werte des CVJM passen besonders gut zu eurer Unternehmensphilosophie?
Gemeinschaft, Glaube im Alltag und junge Menschen ermutigen, dass sie ihren Weg mit Gott gehen – das passt super zu Good-Natured. Das spiegelt unsere Marke wider.
Was ist euer Lieblingsstück aus der gemeinsamen Kollektion?
Ganz klar die Cap! Die washed Optik, der schlichte Stick – das Teil ist stylisch, zurückhaltend und hält offen über Glauben ins Gespräch zu kommen. Genau unser Ding.
Das Interview führte Lena Grassl
FORTRESS OF FAITH
Mit »Fortress of Faith« setzen wir ein Statement: Unsere Werte sind stark wie
eine Burg und sie sind genauso relevant wie damals. Die Burg steht dabei als
Sinnbild für Glauben, der uns schützt und stärkt. Gleichzeitig ruft er uns dazu
auf, mutig in die Welt zu gehen und unsere Überzeugungen zu leben.
Für den CVJM Bayern ist die Burg Wernfels viel mehr als ein historischer Ort.
Sie steht für lebendigen Glauben, Gemeinschaft und Engagement. Ihre starken
Mauern erinnern daran, dass Gott uns Sicherheit gibt für einen Glauben, der
verbindet und inspiriert. Unter dem Motto »Eine feste Burg ist unser Gott« wollen
wir diese Botschaft mit unserer Kollektion in die heutige Zeit tragen.
Weitere Artikel aus dem CVJM Magazin kannst du digital auf unserer Website nachlesen.
Weitere Artikel:
- Jetzt sind wir hier
- Das neue CVJM Magazin ist da!
- NÄCHSTENLIEBE BEGINNT BEI DEN ARBEITSBEDINGUNGEN
- Wenn Symbole sprechen – und wir uns missverstehen
- Team CVJM: Wo jede Gabe zählt
- DER CVJM GEHT MIT SEINER CVJM-HOCHSCHULE NEUE WEGE
- Niemand hat gesagt, dass es leicht wird!
- Famiilien-Wimmel-Glauben-Entdecken-Buch
- Team CVJM: Da geht was
- Eine Burg zum Feiern