Startseite> Aktuelles> Knöcheltief im Matsch

Aktuelles

Knöcheltief im Matsch

Volker Knöchel kommt aus dem CVJM Trogen. Er bietet Kurse, Workshops und Trainings im Bushcraft-Stil an. Wir waren uns auch nicht ganz sicher was das ist, deshalb haben wir es uns von ihn einmal erklären lassen.

 

Volker, du hast ein ganz spezielles Angebot für andere CVJM. Worum geht es da und was kann man da machen?

Ich biete Outdoor- und Survivalkurse an, mit Themen von Bushcraft über Überlebenssituationen in der Wildnis nachspielen bis hin zu allgemeineren Sachen, wie beispielsweise, was man zum Wandern mitnehmen sollte. Man kann lernen, wie Wasser aufbereitet werden kann, wie man nur aus Ästen eine Nachtunterkunft baut oder wie Feuer ohne Feuerzeug gemacht wird, nur mit einem Zündstahl oder anderen Werkzeugen, die man vielleicht zufällig dabeihat oder sich improvisieren muss.

 

Solche Sachen kann man ja sicherlich nicht einfach so – wie hast Du dir dieses ganze Wissen angeeignet?
Ich habe eine Ausbildung dazu gemacht, die über acht Wochenenden ging und verschiedenen Themen und Prüfungen beinhaltet hat. Wir haben dort zum Beispiel ein Wochenende einfach irgendwo im Wald übernachtet, mit nur wenigen Gegenständen, die man dafür mitnehmen durfte. Es gab einen großen Erste-Hilfe-Kurs für draußen, man hat Sachen zu Tourenplanung gelernt, zu Orientierung mit Karte und Kompass und vieles mehr.

 

CVJM Magazin 02 24

 

Du bist beruflich in der IT, da braucht man solche Survival-Fähigkeiten ja eher weniger
– was fasziniert dich persönlich trotzdem an solchen Outdoor-Aktivitäten?
Also bei mir ist es der Spaß daran, einfach mal raus aus dem ganzen Normalen, aus der Komfortzone zu kommen und was Neues auszuprobieren. Und zu sehen, dass man mit einfachen Sachen auch irgendwie zum Ziel kommt. Das ist manchmal natürlich auch eine
Herausforderung, aber die macht es ja gerade aus.

 

Gibt es auch eine persönliche Geschichte, an die du da sofort denken musst?
Ja, an das Wochenende, wo man mit quasi nichts im Wald war. Da durften wir, glaube ich, nur vier Gegenstände oder so mitnehmen. In meinem Freundeskreis bin ich ein bisschen als
der bekannt, der gerne auch mal viel essen kann und muss und deshalb hab ich dann für dieses Wochenende, an dem es sonst keine Verpflegung gab, eine kleine Tafel Schokolade als einen meiner Gegenstände eingepackt. Und wieviel Energie man dann doch aus so wenig Essen bekommt, fand ich sehr beeindruckend.
[Michael lacht] Okay, gut, die Überlebensschokolade.

 

Jetzt machst Du das ja als Angebot für Gruppen. Welche Erfahrungen kann eine Jugendgruppe oder junge Erwachsene aus deiner Sicht da machen?

Mir ist es wichtig nach Möglichkeit einen Bezug zu geistlichen Themen herzustellen. Gerade für eine Jugendgruppe bietet sich das sehr gut an, um Verbindungen zwischen praktischen
Erfahrungen und geistlichen Inhalten aufzubauen. Also zum Beispiel: Wasser ist lebenswichtig – da kann man eine Verbindung bauen von Wasseraufbereitung zu der Frage, was auch geistlich für uns lebensnotwendig ist.

 

Hast du auch schon erlebt, dass man dabei auch einen ganz neuen Bezug zur Natur und zur Schöpfung bekommen kann, wenn man mal die schützenden Mauern eines Hauses verlässt?

Ja, auf jeden Fall. Man nimmt die Natur viel mehr wahr und sieht vielleicht Sachen, die man im Alltag nicht sehen würde, weil man dort einfach nicht die Augen oder die Ruhe dafür hat. Und wenn man einfach draußen ist und ganz von der Natur umgeben ist, dann sieht man auch so manches kleine Wunder.

 

CVJM Magazin 02 24

 

CVJM, die Interesse haben, einen Kurs bei Volker zu buchen, können über seine Homepage Kontakt mit ihm aufnehmen: www.knoechel-tief-im-matsch.de

 

Das Interview führte Michael Götz.